Licht und Schatten
Schecken: Tobianos und Klecksschecken
Wenn ein Pferd gescheckt ist, besitzen bestimmte Areale auf seinem Körper eine stark verminderte Pigmentierung. Das bedeutet, daß an diesen Stellen das Fell weiß und die Haut rosa ist. Hat das Pferd in einem solchen wenig pigmentierten Bereich ein Auge, so ist das Auge hellblau.
Es gibt in der Pferdewelt sehr viele verschiedene Arten von Scheckungen. Grob könnte man unterscheiden zwischen Tupfen- und Plattenscheckung. Bei Isländern treten nur Gene auf, die Plattenscheckungen verursachen. Tiger- oder Leopardenschecken kommen daher nicht vor.
Bei den Plattenscheckungen unterscheidet man zwischen zwei grundsätzlichen Mustern: Tobiano und Overo.
- Tobiano: Die weißen Stellen gehen über den Rücken.
- Overo: Die weißen Stellen gehen über den Bauch.
Tobiano ist "einfach", man geht nämlich nur von einer Art dieser Scheckung aus, und damit auch von nur einem verursachenden Gen (To). Es gibt allerdings mehrere verschiedene Overo-Scheckungen: Sabino, Frame-Overo und Klecksschecken (engl.: splashed white), für die auch unterschiedliche Gene verantwortlich gemacht werden (S, O, Spl). Bei Islandpferden scheinen aber von diesen Varianten alleine die Klecksschecken (Spl) vorzukommen.
1. Tobianos - To
Die Scheckung eines Tobianos kann von minimalen Zeichnungen, wie einzelnen weißen Füßen oder kleinen weißen Flecken bis zu großflächigen weißen Flächen variieren. Da das Tobiano-Gen dominant ist, haben diese Schecken immer mindestens einen gescheckten Elternteil.
Braunschecke (E A To) und Rappschecke (E aa To)
2. Klecksschecken - Spl
Das Splashed-White-Gen ist unvollständig dominant. Ein einzelnes Spl-Gen verstärkt nur vorhandene Abzeichen, so daß große Blessen, Sterne und Schnippen sowie blaue Augen vorkommen. Allerdings sind solche Abzeichen kein sicheres Zeichen für ein Spl-Gen, da sie auch durch andere Gene verursacht werden können. (Die Vererbung von Abzeichen ist meines Wissens noch nicht geklärt.) Klecksschecken mit zwei Spl-Genen sehen aus, als hätte man sie in Milch getaucht. Von Beinen, Brust, Hals und Kinn ausgehend steigen die weißen Flecken nach oben an. Oft haben Klecksschecken ein ganz weißes Gesicht mit blauen Augen (Laterne) und werden dann auch Helmschecken genannt. Im Gegensatz zu anderen Overo-Scheckungen kann bei Klecksschecken der Schweif weiße Anteile besitzen. Die isländische Bezeichnung für Klecksschecken lautet slettuskjótt.
Skrámur - Foto: Ómar Runólfsson
Brauner Klecksschecke (E A SplSpl) |
Hörgull frá Steðja - Foto: Guðrún Th Guðmundsdóttir
Fuchs-Klecksschecke mit hellem Langhaar (ee ff SplSpl) |
Skotti vom Vinfjall - Foto: Ulla Barthmann
Rapp-Klecksschecke (E aa SplSpl)
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